Schritt für Schritt erklärt
Deine Perle scheint in letzter Zeit ein bisschen müde, etwas träge und hängt gefühlt nicht mehr so straff am Gas wie früher? Der Durchzug fehlt, der Spritverbrauch steigt oder der Auspuff qualmt dunkler als sonst? Die Ursachen können natürlich vielfältig sein – vom verschmutzten Mofa-Vergaser bis hin zu einer falsch eingestellten Zündung. Doch wenn du Glück hast, geht deinem Töffli auch einfach nur die Luft aus, weil der Lufi zugesetzt ist. Im Gegensatz zu anderen Reparaturen und Wartungen ist dieses Problem schnell und mit wenig Aufwand behoben. Wie du dabei vorgehst, woran du einen verschmutzten Luftfilter an deinem Mofa erkennst und wann du ihn lieber ganz austauschen solltest, stellen wir dir in unserem Artikel vor. Also: Lufi putze, Gas gee – und los geit’s!
Darum lohnt sich der regelmässige Filtercheck
Damit dein Hödi immer genug saubere Luft bekommt, lohnt es sich, den Luftfilter regelmässig zu checken und zu reinigen. Klingt aufwendig – ist es aber nicht. Bevor es ans Reinigen geht, lohnt sich ein Blick darauf, welche Aufgabe der Lufi an deinem Mofa erfüllt.
Fast jedes Töffli ist ab Werk mit einem Luftfilter ausgestattet – egal, ob du mit einem Puch Maxi Mofa, einem Piaggio Ciao Hödi oder einer Zündapp Bergsteiger Perle unterwegs bist. Der Töffli-Luftfilter sitzt meist direkt am Ansaugtrakt bzw. Ansaugtrichter und sorgt dafür, dass der Vergaser deiner Perle nur saubere Luft zieht. So kann der Mofa-Vergaser das ideale Kraftstoff-Luft-Gemisch für die Verbrennung liefern – das ist die halbe Miete, damit dein Sackgeldverdunsterli gut durchzieht, wenn du Gas gibst. Der Luftfilter deines Puch-Mofas hält Schmutz, Staub und kleine Insekten zuverlässig zurück, bevor sie im Brennraum landen und deinem Motor schaden.
Mit der Zeit sammeln sich diese Fremdkörper natürlich im Filter – je mehr drinsteckt, desto weniger Luft kommt durch. Wird der Lufi zu dicht, stimmt das Gemisch nicht mehr: Es wird zu fett, deine Zündkerze verrusst und dein Töffli fängt an zu stottern, säuft ab oder hat keine gute Gasannahme mehr. Gerade bei älteren Modellen oder wenn du gern auf staubigen Feldwegen oder Schotter unterwegs bist, setzt sich der Filter oft schneller zu, als man denkt. Bei Tuning-Setups mit Pilz- oder Schaumstofffiltern kommt noch dazu, dass diese exponierter verbaut sind und mehr Luft – und damit mehr Dreck – anziehen. Heisst: Hier lohnt sich ein kürzeres Reinigungsintervall besonders.
Übrigens: Ein sauberer Lufi schützt nicht nur den Motor, sondern schont auch deinen Vergaser. Denn wenn gröberer Dreck in den Vergaser gelangt, können Vergaserdüsen verstopfen oder die Gemischschrauben leiden. Also lieber regelmässig reinigen, anstatt später alles auseinandernehmen zu müssen.
Wie oft muss man den Luftfilter reinigen?
Warum du deinen Luftfilter regelmässig reinigen solltest, ist jetzt klar – doch wie oft ist oft genug? Das hängt vor allem davon ab, wo und wie du dein Töffli fährst. Eine gängige Faustregel: Spätestens alle 500 bis 1.000 Kilometer solltest du deinen Lufi kontrollieren und bei Bedarf reinigen. Fährst du viel Offroad, über Schotterpisten oder bei trockenem, staubigem Wetter, kann sich der Filter deutlich schneller zusetzen. Dann lohnt es sich, schon alle 200 bis 500 Kilometer einen Blick darauf zu werfen – besonders bei Tuning-Setups mit Pilzluftfiltern, die mehr Luft ansaugen und damit auch mehr Staub einfangen. Am besten machst du regelmässig einen kurzen Check: Eine Sichtprüfung zeigt dir meist gut, ob sich schon viel Staub und Schmutz im Luftfilter abgesetzt hat. Wenn der Lufi sichtbar zugesetzt ist, solltest du ihn reinigen, bevor dein Töffli spürbar an Leistung verliert.
Mofa Luftfilter reinigen: So machst du es richtig
Dein Lufi hat fleissig Dreck gesammelt, den dein Motor nicht schlucken soll – jetzt wird’s Zeit, ihm was Gutes zu tun. Wie reinigst du nun den Luftfilter deines Töfflis richtig, ohne ihn zu beschädigen? Ob Puch Maxi, Piaggio Ciao, Sachs Prima oder Zündapp – der Ablauf ist bei den meisten Modellen ähnlich: Bevor du den Filter säuberst, musst du ihn erst mal ausbauen. Keine Sorge, das ist meist schnell erledigt. Alles, was du brauchst, ist etwas Werkzeug, ein sauberes Plätzli zum Arbeiten und ein bisschen Sorgfalt.
Vor dem Ausbau
Wisch den Ansaugtrakt von aussen grob sauber, damit kein Dreck in den Vergaser rieselt. Schau dir Schellen, Gummimuffen und Dichtungen an: Sind sie porös, locker oder eingerissen? Dann am besten gleich ersetzen, bevor später Falschluft dein Gemisch verhunzt.
Beim Ausbau
Zieh den Luftfilter immer vorsichtig raus, besonders bei älteren Töfflis – brüchige Dichtungen oder steife Gummis reissen schneller, als man denkt. Bei deiner Piaggio Ciao Perle zum Beispiel musst du vorher das Trittbrett abnehmen, um an den Luftfilterkasten zu kommen. Der ist oft mit einer Schelle oder Schraube am Mofa-Vergaser befestigt. Die löst du, ziehst den Filter vorsichtig ab – und schon hast du freie Bahn fürs Reinigen. Mach dir am besten ein schnelles Handyfoto, so siehst du später genau, wie alles sass. Manche Filter haben sogar eine Einbaurichtung (z. B. Schaumstofffilter mit dichterer Seite innen).
Die passende Reinigungsmethode für jedes Filtermaterial
Bevor du mit dem Reinigen loslegst: Schau dir deinen Filter genau an. Welches Material hast du? Davon hängt ab, wie du ihn richtig sauber machst.
- Papierfilter: Nur vorsichtig ausklopfen oder sanft auspusten. Bloss nicht waschen – das Papier klumpt sonst auf und taugt danach nix mehr.
- Pilz- oder Sportfilter: Diese bestehen meist aus Schaumstoff oder Baumwollgaze, die in ein Drahtgitter eingespannt sind. Auch hier: vorsichtig auswaschen, trocknen, leicht ölen, falls vorgesehen. Hat dein Pilzfilter nur ein grobes Drahtgeflecht ohne Einsatz, kannst du ihn höchstens ausblasen oder sanft abbürsten.
- Schaumstofffilter: Mit warmem Wasser und mildem Reiniger auswaschen, gut ausdrücken und trocknen lassen. Danach leicht mit hochwertigem Luftfilteröl einölen – so bindet er feinen Staub noch besser.
Beim Einbau
Der Filter muss wirklich komplett trocken sein – ausser bei Schaumstoff- oder Baumwollfiltern, die du leicht einölen darfst. Setz alles sauber wieder ein: Dichtung prüfen, Ansaugmuffe korrekt aufsetzen, Schellen festziehen – aber nicht mit Gewalt. Zu fest kann Dichtungen quetschen oder den Gummi beschädigen.
Wann ist ein neuer Filter fällig?
Du kannst den Luftfilter deines Mofas natürlich mehrere Male reinigen, bevor du ihn durch einen neuen ersetzt. Aber egal ob Papier-, Schaumstoff- oder Pilzfilter – jeder Lufi hat eine begrenzte Lebensdauer. Irgendwann reicht selbst das gründlichste Reinigen nicht mehr aus, um die volle Leistung deines Töfflis sicherzustellen.
Papierfilter: Eher früher tauschen
Gerade bei Papierfiltern gilt: Nach drei bis vier Mal Reinigen ist meist Schluss. Das Papier wird mit der Zeit brüchig, die Filterporen verstopfen immer mehr und lassen sich irgendwann nicht mehr ausreichend freiklopfen oder ausblasen.
Schaumstoff- und Pilzfilter: Langlebig, aber nicht unendlich
Schaumstoff- oder Baumwollfilter halten in der Regel länger, solange sie beim Reinigen nicht beschädigt werden. Wichtig ist hier: Wenn sich das Filtermaterial spröde anfühlt, Risse bekommt oder die Struktur bröckelt, solltest du es rechtzeitig ersetzen – sonst riskierst du, dass Schmutz ungehindert in den Bing-Mofa-Vergaser gelangt.
Hartnäckiger Schmutz? Besser gleich tauschen!
Ein neuer Luftfilter ist auch dann fällig, wenn du hartnäckige Verschmutzungen entdeckst, die sich nicht mehr vollständig lösen lassen. Das passiert zum Beispiel bei Öl-Schlamm, Russablagerungen oder starkem Staubeintrag über längere Zeit.
Beschädigt? Keine Kompromisse!
Nicht zuletzt gilt: Mechanische Beschädigungen wie eingerissene Dichtlippen, deformierte Dichtungen oder gebrochene Filterrahmen sind ein klares Zeichen zum Wechseln. Ein defekter Luftfilter dichtet nicht mehr richtig ab, zieht Nebenluft – und dein Motor läuft unrund oder zu fett.
Frischluft für dein Töffli
Den Luftfilter sauber zu halten, ist also gar kein Problem und schnell erledigt! Regelmässige Checks sparen dir Ärger und garantieren dir mehr Spass bei deinen Mofa-Ausfahrten. Wir wünschen dir viel Erfolg beim Reinigen.