Mofa lackieren

1 Okt. 2025

Spraydose, Pistole oder Pulverbeschichtung?

Kratzer, Rost und stumpfe Stellen? Kein Grund zur Panik. Mit etwas Vorbereitung, dem richtigen Werkzeug und der passenden Methode bekommt dein Töffli im Handumdrehen ein neues Finish. Ob du zur Spraydose greifst, mit der Lackierpistole arbeitest oder eine Pulverbeschichtung ins Auge fasst – wir stellen dir vor, was du bei den einzelnen Methoden beachten musst, welche Vor- und Nachteile sie haben und wie du beim Lackieren saubere Ergebnisse erzielst.

Schleifen, reinigen, abkleben: allgemeine Tipps und Basics für Lackarbeiten am Mofa

Egal, ob du mit der Spraydose, der Lackierpistole oder per Pulverbeschichtung arbeitest: Ein gutes Lackierergebnis beginnt immer mit der richtigen Vorbereitung. Nur wenn die Oberfläche sauber, rostfrei und tragfähig ist, haftet der neue Mofa-Lack dauerhaft und gleichmässig.

Entferne zunächst alle losen Lackreste, Roststellen und Verunreinigungen gründlich – am besten mit Drahtbürste, Schleifpapier oder Schleifvlies. Selbst intakte Lackbereiche solltest du gleichmässig anschleifen, damit der neue Lack für dein Mofa eine griffige Oberfläche vorfindet. Achte auf einen sauberen Übergang zwischen alten und neuen Flächen – sichtbare Kanten oder Ränder würden sich später durchdrücken.

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Bei einer Pulverbeschichtung ist der Aufwand nochmals höher: Hier müssen die Teile komplett entlackt werden, idealerweise durch Sandstrahlen. Nur so kann der Pulverlack gleichmässig aufgetragen und im Ofen eingebrannt werden.

Auch Kunststoffteile – etwa Verkleidungsteile – brauchen eine gesonderte Behandlung. Sie müssen mit einem haftvermittelnden Primer vorbehandelt werden, da normale Lacke auf blankem Kunststoff schlecht haften.

Wichtig: Alles, was an deinem Mofa nicht lackiert werden soll – Schrauben, Lager, Schutzblechwappen, Dichtflächen oder Chromteile – musst du sorgfältig abkleben oder demontieren. Selbst feiner Sprühnebel lässt sich im Nachhinein nur schwer entfernen und kann das Finish deutlich beeinträchtigen.

Wo lackieren? Der ideale Platz für Lackarbeiten

Dein Lackierergebnis steht und fällt mit dem richtigen Arbeitsplatz. Wenn du den Rahmen deines Puch X-30 Mofas oder einzelne Bauteile deines Peugeot-Töfflis lackieren willst, ist eine möglichst staubfreie Umgebung Pflicht. Schon kleinste Partikel können sich im frischen Lack absetzen und zu sichtbaren Unebenheiten führen. Ideal ist daher ein geschlossener Raum wie eine Werkstatt oder Garage – am besten mit glatten Böden, die du vorab feucht aufwischst, um Staub zu binden.

Genauso wichtig wie die Sauberkeit ist eine gute Belüftung. Beim Lackieren entstehen feine Sprühnebel und Lösungsmitteldämpfe, die du auch mit Maske nicht vollständig vermeiden kannst. Deshalb brauchst du zwingend Querlüftung oder – noch besser – ein Abluftsystem, das die Dämpfe gezielt abführt.

Mofa-Lackierung

Achte ausserdem auf gleichmässige Bedingungen: Ein windstiller, trockener und schattiger Raum mit stabilen Temperaturen zwischen 18 und 25 °C schafft ideale Voraussetzungen für eine gleichmässige Trocknung. So vermeidest du matte Stellen, Blasen oder Tröpfchenbildung im Lack.

Und egal, ob du mit Spraydose oder Pistole arbeitest: Der Untergrund muss optimal vorbereitet sein – das heisst, sauber, fettfrei und gleichmässig angeschliffen. Bevor du loslegst, solltest du folgende Werkstatthilfsmittel bereithalten:

  • Schleifpapier in mehreren Körnungen (z. B. 120, 240, 400, 800) – zum Entrosten, Mattieren und Anschleifen der Lackflächen
  • Drahtbürstenaufsätze für Bohrmaschine oder Akkuschrauber – ideal zum Entfernen von Rost und hartnäckigem Altbelag an Metallteilen
  • Entfetter bzw. Silikonentferner – sorgt für eine fett- und staubfreie Oberfläche vor dem Lackauftrag
  • Abdeckmaterial wie Malerkrepp, Folie oder spezielles Abdeckpapier – zum präzisen Abkleben nicht zu lackierender Bereiche
  • Primer für Kunststoffteile – notwendig, wenn du Verkleidungsteile oder Seitendeckel aus Kunststoff lackieren willst
  • Atemschutzmaske (mindestens FFP2), Einweghandschuhe und alte Kleidung – für deine eigene Sicherheit

Schleifpapier nass P240

Je nach Methode zusätzlich:

  • Spraydosenlack (Basislack + Klarlack) oder
  • Lackierpistole, Kompressor, 2K-Lacksystem inkl. Härter und Verdünner

Wenn du das alles parat hast, kann es gleich losgehen.

Mofa lackieren mit Spraydosen: Vorgehensweise, Vor- und Nachteile

Dein Mofa mit der Spraydose lackieren – geht das überhaupt? Ja, das geht – und zwar erstaunlich gut! Viele Töfflimeitli und Töfflibuebe greifen zur Spraydose, wenn sie ihrer Perle einen neuen Look verpassen wollen. Diese Methode ist günstig, unkompliziert und eignet sich besonders gut für kleinere Flächen oder Einzelteile. Wichtig ist allerdings: Spraydosenlacke sind in der Regel weniger abriebfest und witterungsbeständig als hochwertige 2K-Lacke aus der Pistole. Sie tragen dünner auf, was eine sorgfältige Schichtführung erfordert. Wer zu viel auf einmal sprüht, riskiert Läufer – also unschöne Tropfen oder Nasen. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Technik kannst du trotzdem ein sehr sauberes Ergebnis erzielen.

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So lackierst du dein Mofa mit der Spraydose – Schritt für Schritt

1. Untergrund vorbereiten

Reinige die Oberfläche gründlich und entferne Rost, Schmutz, Aufkleberreste und abgeplatzten Lack. Noch intakter Originallack kann leicht angeschliffen werden (z. B. mit Schleifvlies oder 240er-Papier), damit der neue Lack gut haftet. Bei stärker beschädigten Flächen empfiehlt sich das komplette Entlacken.

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2. Oberfläche entfetten und abkleben

Nach dem Schleifen befreist du die Teile mit einem Entfetter oder Silikonentferner von Staub und Öl. Anschliessend klebst du alles sorgfältig ab, was nicht lackiert werden soll – etwa Lagerflächen, Dichtungen oder Schrauben. Nimm dafür hochwertiges Masking Tape und Malerfolie, um saubere Lackränder zu erzielen.

3. Grundierung auftragen

Verwende eine passende Grundierung (z. B. Rostschutz oder Haftvermittler) aus der Spraydose. Trage sie in mehreren dünnen Schichten auf – nicht zu nah und in gleichmässigen Bewegungen. Die meisten Hersteller empfehlen einen Abstand von 20–30 cm. Lass jede Schicht gut trocknen, bevor du weitermachst.

Einkomponentige Grundierung

© Ilshat – stock.adobe.com

4. Farblack sprühen

Nun kommt die Farbe. Auch hier gilt: lieber mehrere dünne Schichten als eine dicke. Achte auf gleichmässige Bewegungen, konstante Entfernung und halte dich an die Ablüftzeiten. Mit einem Dosenaufsatz (Pistolengriff) gelingt das deutlich bequemer und gleichmässiger.

5. Klarlack als Schutzschicht (optional, aber empfehlenswert)

Ein transparenter Klarlack schützt die Farbschicht vor UV-Strahlung, Feuchtigkeit und kleinen Kratzern. Er verbessert zudem den Glanz und die Haltbarkeit. Besonders bei Metallic- oder Mattlackierungen ist er fast schon Pflicht. Auch hier: dünn, gleichmässig und in mehreren Schichten auftragen.

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Trocknungszeit nicht unterschätzen

Plane genügend Zeit für die Durchtrocknung ein – mindestens 24 Stunden bei Zimmertemperatur, besser länger. Danach kannst du polieren, nacharbeiten oder den Hobel wieder zusammenbauen.

Tipp: Leicht matte Stellen oder „Sprühnebel“ kannst du nach vollständiger Trocknung vorsichtig mit 2000er-Schleifpapier und Politur auf Glanz bringen. Dabei aber sehr behutsam vorgehen!

Mofa lackieren mit der Lackierpistole: Ablauf und Tipps

Du willst deinem Hobel einen besonders hochwertigen Look verpassen oder wieder im Originallack erstrahlen lassen? Dann ist die Lackierpistole deine erste Wahl. Egal, ob du nur einzelne Teile oder gleich den ganzen Rahmen lackieren willst: Mit dieser Methode erreichst du die höchste Lackqualität – sowohl optisch als auch in Sachen Haltbarkeit. Allerdings ist der Aufwand deutlich höher als beim Spraydosenlack. Das Lackieren mit der Pistole ist anspruchsvoller – aber keine Sorge: Mit ein wenig Übung und Geduld hast du schnell den Dreh raus. Im Gegensatz zur Spraydose benötigst du zusätzliches Equipment. Du brauchst:

  • eine geeignete Lackierpistole,
  • einen leistungsstarken Kompressor mit Wasserabscheider,
  • passende Grundierung, Füller (bei Unebenheiten), Farblack, ggf. Härter, Verdünnung und Klarlack,
  • einen geeigneten, gut belüfteten Lackierraum oder eine Lackierkabine,
  • und natürlich Geduld, Übung und ein gutes Gefühl für das Spritzbild.

Hinzu kommen Atemschutz, Abklebematerial und Schleifmittel für Zwischenschliffe (wie in der Liste oben). Auch das Reinigen nach jedem Sprühvorgang ist wichtig – das Equipment muss absolut sauber bleiben, sonst versaut dir die Pistole das Finish.

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Lackieren mit Pistole – der Ablauf

1. Untergrund vorbereiten

Wie bei der Spraymethode muss der Untergrund sauber, fettfrei und angeschliffen sein. Bei grösseren Schäden kommt zusätzlich Füller zum Einsatz, den du nach dem Trocknen und Schleifen grundierst.

2. Mischverhältnisse beachten

Lacke für die Pistole müssen meist aus mehreren Komponenten bestehen: Basislack, Härter und ggf. Verdünnung. Halte dich exakt an die Mischvorgaben des Herstellers – zu wenig Härter und dein Lack trocknet nie richtig, zu viel und er wird spröde.

Sprühlackierung

© Ilshat – stock.adobe.com

3. Grundierung auftragen und Zwischenschliff

Trage die Grundierung in zwei bis drei dünnen Schichten auf. Nach dem Trocknen wird fein angeschliffen (z. B. mit 600er-Papier), um eine glatte Basis für die Farbschicht zu schaffen.

4. Farblack spritzen

Beim Lackieren mit der Pistole kommt es auf einen gleichmässigen Auftrag an. Dafür führst du die Lackierpistole in sogenannten Kreuzgängen: Du lackierst erst in horizontaler Richtung, dann – mit leichtem Abstand – nochmal senkrecht darüber. So entsteht eine gleichmässige, gut deckende Oberfläche ohne sichtbare Streifen. Wichtig dabei: Halte die Düse in konstantem Abstand zum Bauteil (meist 15 bis 20 cm) und bewege die Hand ruhig mit gleichbleibender Geschwindigkeit. So vermeidest du Lackläufer, trockene Stellen oder unsaubere Übergänge.

Mofatank-Lackierung

© kasarp – stock.adobe.com

5. Klarlack als Finish

Der Klarlack bringt Glanz, Tiefe und Schutz. Gerade bei Metallic- oder Effektlacken ist er unverzichtbar. Auch hier gilt: dünn und gleichmässig auftragen, mit ausreichend Trocknungszeit zwischen den Schichten.

Lohnt sich der Aufwand?

Definitiv – wenn du Wert auf maximale Haltbarkeit, Widerstandsfähigkeit und ein Finish wie aus der Lackiererei legst. Der Einstieg ist aufwendiger, aber wenn du sauber arbeitest und die Trocknungszeiten einhältst, bekommst du ein Ergebnis, das nicht nur gut aussieht, sondern auch lange hält.

Die Deluxe-Variante: Pulverbeschichtung für deine Perle

Im Vergleich zur klassischen Nasslackierung bietet eine Pulverbeschichtung entscheidende Vorteile: Der Lack wird nicht aufgetragen und getrocknet, sondern als Pulver elektrostatisch auf das blanke Metall gesprüht und anschliessend im Ofen eingebrannt. Dabei verschmilzt das Pulver zu einer dichten, gleichmässigen Beschichtung, die härter und belastbarer ist als jeder Nasslack.

Das Ergebnis: eine kratz-, schlag- und chemikalienresistente Oberfläche, die sich kaum ablöst, nicht abblättert und auch nach Jahren noch gut aussieht – selbst bei starker Beanspruchung. Besonders bei Rahmen, Felgen deines Puch-Mofas und anderen exponierten Metallteilen lohnt sich dieser zusätzliche Aufwand.

Voraussetzung ist allerdings, dass das Werkstück metallisch leitfähig ist – Kunststoffteile kannst du also auf diesem Weg nicht behandeln. Hier ist weiterhin eine Nasslackierung mit geeignetem Primer notwendig. Auch bei der Untergrundvorbereitung gibt es Unterschiede: Während bei Lacken meist ein Anschliff genügt, sollte für die Pulverbeschichtung der gesamte Altlack vollständig entfernt werden – am besten durch Sandstrahlen oder chemisches Entlacken.

Pulverbeschichtung

© Chris Tefme – stock.adobe.com

Pulverbeschichtung in Eigenregie – möglich, aber anspruchsvoll

Grundsätzlich lassen sich Mofa-Teile auch in Eigenregie pulverbeschichten – wenn du das nötige Equipment hast. Es gibt mittlerweile bezahlbare Einsteiger-Sets für den Hobbybereich. Aber: Ohne Einbrennofen (oder zumindest eine leistungsstarke, gleichmässig beheizbare Alternative) wird es schwierig, professionelle Ergebnisse zu erzielen. Für kleinere Teile wie Schutzbleche oder Felgen kann es sich trotzdem lohnen, es selbst zu versuchen – viele Hobby-Schrauber erzielen beachtliche Resultate.

Wenn du keinen Zugang zu entsprechender Ausrüstung hast, bleibt dir der Weg zum Fachbetrieb. Dort kannst du die Teile pulvern und einbrennen lassen – oft sogar dann, wenn du die Vorarbeit wie Entlacken und Reinigen selbst übernimmst.

Verpass deiner Perle einen neuen Look, es lohnt sich!

Originallack oder ganz individuell? Du entscheidest! Mit Spraydose, Pistole oder Pulverbeschichtung kannst du deinem Hobel den Stil verpassen, der zu dir passt. Du brauchst kein Profi zu sein – mit etwas Vorbereitung und Leidenschaft wird dein Mofa zu einem echten Eyecatcher. Wir wünschen dir viel Spass beim Lackieren!

Piaggio Ciao (1)

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