Mofa Reifen aufziehen

30 Mai 2025

Tipps für den Reifenwechsel und Schritt-für-Schritt-Anleitung

Runterradierte Pneus an deiner Perle sind dein Ticket für den Abflug in der Kurve. Deswegen solltest du regelmässig Profiltiefe und Zustand deiner Reifen checken und bei abgefahrenem Reifenprofil schnell neue Mofa Reifen aufziehen. Zugegeben: Der Reifenwechsel gehört nicht gerade zu den beliebtesten Montagearbeiten am Töffli – vor allem, weil Schlauch und Felge schnell beschädigt werden können und das Aufziehen des Mantels oft mehr Kraft braucht, als man denkt. Mit etwas Geduld, den richtigen Tricks, hilfreichen Tipps und unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung schaffst du das Aufziehen und Wechseln aber problemlos selbst.

Wann ist es Zeit für neue Reifen an deinem Mofa?

Bevor du neue Reifen aufziehst, stellt sich zunächst die Frage: Woran erkennst du, dass es Zeit für einen Wechsel ist? Ein guter Richtwert ist die Profiltiefe: Liegt sie unter 1.6 mm, solltest du die Töfflireifen in jedem Fall ersetzen – auch wenn bei Mofas gesetzlich keine feste Mindesttiefe vorgeschrieben ist, solange die Karkasse nicht sichtbar ist (VTS Art. 178). Für sicheren Halt auf nasser oder kalter Fahrbahn empfehlen wir im Alltag jedoch mindestens 2 bis 3 mm, im Winter bei Glätte und Schnee sogar 3 bis 4 mm. Weitere Anzeichen für einen nötigen Wechsel sind feine Risse im Gummi, eine sichtbare Karkasse, ungleiche Abnutzung oder ein deutlich verschlechtertes Fahrverhalten deines Mofas, vor allem in Kurven. Auch wenn deine Töfflireifen schnell Luft verlieren oder der Mofaschlauch nicht mehr zuverlässig dicht hält, lohnt sich ein kompletter Austausch.

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So findest du den passenden Pneu

Damit du beim Kauf der neuen Pneus für dein Mofa keinen Fehlgriff machst, lohnt sich ein Blick auf die alten Schlappen: Die Reifengrösse ist in der Regel in Zoll (″) angegeben, meist als Kombination aus Breite und Felgendurchmesser – zum Beispiel „2.25 × 17″. Du findest diese Angaben direkt auf der Seitenwand des alten Mantels, meist eingeprägt oder aufgedruckt. Notiere dir die Werte, bevor du den Reifen demontierst – das spart Zeit und verhindert Fehlbestellungen. Auch beim Schlauch sollten Grösse und Ventiltyp übereinstimmen. Neben der Dimension spielt auch das Profil eine wichtige Rolle: Für normale Fahrten auf Strassen reicht ein Standardprofil mit guter Wasserverdrängung. Bist du häufiger auf Feldwegen oder Offroad unterwegs, sind Stollenreifen oder ein grobes Blockprofil ideal, diese Reifenprofile bieten die nötige Traktion, auch bei Nässe oder Steigungen. Und wer sein Töffli auch im Winter fährt, sollte auf Reifen mit weicherer Gummimischung und tieferem, griffigem Profil setzen – viele Modelle verfügen zusätzlich über Lamellen, die bei Glätte die Traktion verbessern.

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Neue Mofa-Reifen aufziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Es geht ans Eingemachte! Wie kannst du also selber den neuen Mantel auf die Felge aufziehen und den Schlauch im selben Arbeitsschritt wechseln? Schaue dir gerne unser passendes Video an!

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Weitere Informationen

Schritt 1: Alten Mantel und Schlauch von der Mofa-Felge entfernen

Bevor du loslegst, stelle sicher, dass dein Töffli stabil steht – idealerweise auf einem Montageständer oder mit blockiertem Rad. Lasse nun die Luft aus dem Töfflireifen, drehe dazu die Ventilkappe ab und drücke das Ventil einige Sekunden lang ein. Entferne anschliessend die Fixiermutter am Ventil und ziehe den alten Schlauch vorsichtig heraus. Den Reifenmantel kannst du – je nach Zustand – per Hand oder mit einem Pneuhebel von der Felge lösen. Gehe dabei behutsam vor, damit der Felgenrand nicht beschädigt wird.

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Arbeitsschritt 2: Felge kontrollieren und vorbereiten

Nimm dir kurz Zeit, die Felge deines Mofas genau zu prüfen, bevor du dich ans Aufziehen machst. Gibt es scharfe Kanten, eingedrückte Stellen oder lose Speichennippel? Bei Speichenfelgen ist besonders wichtig, dass das Felgenband korrekt sitzt und alle Nippel vollständig abdeckt – sonst droht später ein Plattfuss durch Durchscheuern. Bereite nun die Montage vor: Verwende etwas Montagepaste oder alternativ Montagespray – notfalls tut es auch ein Tropfen Spülmittel. Zusätzlich empfehlen wir etwas Talkum auf den neuen Schlauch zu geben. Das reduziert die Reibung beim Aufziehen und erleichtert das spätere „Setzen“ des Töfflireifens beim Aufpumpen.

Schritt 3: Pneu und Schlauch für die Montage vorbereiten

Entferne zunächst die neue Ventilmutter vom Schlauch deines Töfflis. Lege den Mofaschlauch in den Mantel ein – achte dabei darauf, dass er nicht verdreht oder geknickt ist. Das Ventil sollte zwischen den Reifenwülsten sauber hervorschauen. Ein kleiner Tipp: Ein leichter Pumpenstoss und etwas Luft genügen, damit der Schlauch seine Form bekommt – dadurch lässt er sich einfacher einlegen und verrutscht nicht beim Einziehen.

Arbeitsschritt 4: Neuen Mantel aufziehen

Spraye die Innenkante des Töfflireifens sowie den Felgenrand nochmals leicht ein, damit das Aufziehen leichter geht. Beginne mit dem Ventilbereich: Führe das Ventil durch das Felgenloch und fixiere es leicht mit der Mutter, damit es nicht wieder verrutscht. Danach arbeitest du den Mantel stückweise über den Felgenrand deines Mofas. Nutze bei Bedarf einen oder zwei Pneuhebel – aber achte darauf, dass du den Reifenschlauch nicht zwischen Mantel und Felge einklemmst. Auch der Felgenrand sollte dabei nicht beschädigt werden.

Montageschritt 5: Ventil fixieren und Reifendruck an deinem Mofa einstellen

Wenn der Mantel rundum sauber in der Felge sitzt, fixierst du das Ventil mit der Mutter. Achte darauf, dass das Ventil gerade im Ventilsitz steht – das verhindert späteren Abrieb oder Undichtigkeiten. Nun pumpst du den Reifen langsam auf etwa 3–4 bar, damit sich der Mantel vollständig in die Felgenflanken „setzt“. Achte dabei unbedingt auf den maximal zulässigen Reifendruck, der meist seitlich auf dem Mantel angegeben ist. Dieser sollte beim Aufpumpen keinesfalls überschritten werden – besonders bei älteren oder dünnwandigen Schläuchen. Sitzt der Reifen korrekt, lässt du etwas Luft ab und stellst den Betriebsdruck auf 2.0 bis 2.5 bar ein – abhängig vom Reifentyp, dem Beladungszustand und der Fahrweise. Am Hinterrad darf der Druck etwas höher liegen, da es stärker belastet wird.

Empfohlene Werkzeuge & Hilfsmittel

Damit der Reifenwechsel an deinem Töffli reibungslos klappt, solltest du folgendes Reifenzubehör und Werkzeuge bereithalten:

Für Demontage und das Aufziehen

  • 1-2 Pneuhebel oder Montiereisen
  • Ventilschlüssel (optional, zum vollständigen Entlüften)
  • Montageständer oder stabile Abstützung

Pneuhebel 200mm ( set à 3stk. )

Zur Montageerleichterung

  • Montagepaste oder Montagespray, alternativ: Wasser mit Spülmittel
  • Talkum (reduziert Reibung zwischen Schlauch und Mantel)

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Für Vorbereitung & Ausrichtung

  • Luftpumpe mit Manometer oder separater Reifendruckprüfer
  • Marker oder Kreide (zum Markieren der Laufrichtung, optional)

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Für Kontrolle & Sicherheit

  • Profiltiefenmesser oder: 2-Franken-Münze (Die Riffelung am Rand ist ca. 2 mm hoch. Verschwindet sie vollständig im Profil, ist die Profiltiefe noch in Ordnung. Ist sie sichtbar, wird es Zeit für neue Töfflireifen.)
  • Handlampe oder Werkstattlicht (zur Sichtprüfung der Felge)

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Profiltiefe, Reifendruck & Kontrolle – was du regelmässig prüfen solltest

Auch nach dem Reifenwechsel und dem Aufziehen solltest du die Pneus deines Mofas im Blick behalten – denn nur mit dem richtigen Druck und ausreichend Profil bist du sicher unterwegs. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Motorräder, Autos und andere Fahrzeuge liegt in der Schweiz bei 1.6 mm. Für Mofas gilt zwar: Solange die Karkasse nicht sichtbar ist, darf der Reifen grundsätzlich weiterverwendet werden (VTS Art. 178). Doch in der Praxis empfehlen wir auch bei Mofas eine Mindestprofiltiefe von 2 bis 3 mm, für Wintereinsätze besser 3 bis 4 mm – insbesondere am Vorderrad, das bei Kurvenfahrten den Grossteil der Seitenführung übernimmt.

Der ideale Reifendruck hängt vom Fahrzeugtyp, Reifenmodell und Einsatzzweck ab. Allgemein gelten folgende Richtwerte:

  • Vorderrad: 2.0–2.5 bar
  • Hinterrad: 2.5–3.0 bar

Bist du gerne etwas flotter oder mit hoher Zuladung unterwegs, kann der Druck etwas höher liegen – achte aber immer darauf, den vom Reifenhersteller angegebenen Maximaldruck nicht zu überschreiten. Dieser ist seitlich auf dem Mantel vermerkt.

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So prüfst du den Reifendruck richtig

Am einfachsten geht das mit einer Luftpumpe mit integriertem Manometer – sie zeigt dir beim Aufpumpen den aktuellen Druck direkt an. Noch präziser sind digitale Reifendruckprüfer, die du auch unterwegs einsetzen kannst. Kontrolliere den Druck am besten wöchentlich oder immer dann, wenn du längere Touren planst. Zu wenig Druck erhöht den Rollwiderstand, verschlechtert das Fahrverhalten und kann sogar den Schlauch beschädigen.

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Welche Busse droht bei abgefahrenen Töfflireifen?

Wenn du mit abgefahrenen Pneus unterwegs bist, gefährdest du nicht nur deine eigene Sicherheit, sondern verstösst auch gegen die Verkehrsregeln. Bei einer Polizeikontrolle kann das mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken pro Reifen geahndet werden – also bis zu 200 Franken, wenn beide Töfflireifen betroffen sind. Kommt es durch den mangelhaften Zustand des Reifenprofils zu einer Gefährdung des Strassenverkehrs, kann das weitere Konsequenzen nach sich ziehen – im schlimmsten Fall der vorübergehende Entzug des Führerausweises.

Viel Erfolg beim Pneu-Aufziehen – das bekommst du hin!

Abgefahrene Pneus gehören gewechselt – und wie du siehst, musst du dafür nicht in die Werkstatt. Mit ein bisschen Vorbereitung, dem richtigen Werkzeug und den Tipps aus dieser Anleitung schaffst du das locker selbst. Klar, ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl brauchst du – aber wenn du Schritt für Schritt vorgehst, ist der Reifenwechsel halb so wild. Und das Beste: Wenn dein Töffli danach wieder geschmeidig auf der Strasse liegt und sauber durch die Kurven zieht, weisst du genau, dass du das selbst hinbekommen hast. Also: Viel Spass beim Schrauben – und gute Fahrt!

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