Komponenten und Funktionsweise erklärt
Sommersonntag, die Sonne scheint, angenehm kühl weht dir Fahrtwind um die Nase, dein Töffli schnurrt dahin, dein Blick fällt auf die Geschwindigkeitsanzeige, die Nadel zittert leicht und tanzt bei 25 km/h. Ein perfekter Tag, aber hast du dir bei einer deiner Ausfahrten schon einmal überlegt, wie die Geschwindigkeit deines Mofas eigentlich gemessen wird? In unserem Beitrag erfährst du es. Wir stellen dir die Funktionsweise der wichtigsten Komponenten eines Wirbelstrom-Tachometers vor und erklären dir, wie der Tacho an deinem Mofa funktioniert.
Warum lohnt es sich, die Funktionsweise zu kennen?
Viele Töfflibuebe und Töfflimeitli denken erst daran, wie ihr Tacho aufgebaut ist, wenn er plötzlich spinnt oder die Nadel einfach müde liegen bleibt. Klar, ein neuer ist schnell gekauft und eingebaut – aber wer weiss, wie ein analoger Wirbelstrom-Tachometer funktioniert, kann mitunter den vorhandenen Geschwindigkeitsmesser auch wieder instand setzen. Sitzt der Antrieb locker? Ist die Welle geknickt? Blockiert der Magnet? Wenn du verstehst, wie Antrieb, Welle, Magnet und Rückstellfeder zusammenarbeiten, findest du die meisten Fehler und Defekte schnell und kannst entscheiden, ob Reparatur oder Austausch die bessere Wahl ist.
Tacho-Technik im Vergleich: Mechanisch und digital
Bei den meisten Töfflis kommt immer noch der bewährte mechanische Wirbelstrom-Tacho zum Einsatz. Seine Funktionsweise ist rein mechanisch: Der Antrieb an der Radnabe nimmt die Drehbewegung des Vorderrads auf, eine flexible Tachowelle überträgt sie weiter bis zum Töfflitacho am Lenker. Im Innern sorgt das Wirbelstromprinzip dafür, dass der Zeiger zeigt, was dein Mofa wirklich auf die Strasse bringt: Ein kleiner Magnet erzeugt ein Magnetfeld, Wirbelströme entstehen – und der Zeiger wird in Bewegung gesetzt. Einfach, robust und oft jahrzehntelang zuverlässig – solange du darauf achtest, dass Antrieb und Welle leichtgängig bleiben.
Wer auf einem Töffli im Original-Zustand unterwegs ist und auf die klassische Optik steht, für den gehören diese Geschwindigkeitsmesser einfach zum Töffli-Feeling dazu: Du kannst nachvollziehen, welche Teile zusammenspielen, und bei Problemen vieles selbst instand setzen. Wenn du dagegen ein getuntes Töffli fährst und im hohen Drehzahlbereich unterwegs bist, Rennen fährst oder mit deinem Cross-Mofa durchs Gelände pflügst, ist ein digitaler Töfflitacho die bessere Wahl. Seine Hauptaufgabe bleibt dieselbe: Er zeigt dir deine Geschwindigkeit an. Aber viele digitale Mofa-Tachos liefern dir zusätzlich Werte wie Tageskilometer, Max-Speed, Drehzahl oder sogar Motortemperatur – alles auf einen Blick. Praktisch, wenn du dein Setup feiner abstimmen oder deine Fahrdaten auswerten willst.
So funktioniert dein mechanischer Tacho im Detail
Auf den ersten Blick wirkt ein mechanischer Tachometer und seine Funktionsweise ganz einfach: Das Rad dreht sich, der Zeiger zeigt an, wie schnell du unterwegs bist – fertig. Doch so simpel das Ganze von aussen aussieht, hinter dem Wirbelstrom-Tachometer steckt ein raffiniertes Prinzip. Welche Komponenten dabei zusammenarbeiten und welche Funktionsweise sie haben, stellen wir dir in den folgenden Abschnitten genauer vor.
So überträgt der Antrieb deine Geschwindigkeit
Alles beginnt am Vorderrad: Dort sitzt der Tachoantrieb. Seine Aufgabe ist es, die Drehzahl deines Vorderrads mechanisch aufzunehmen und über ein kleines Getriebe weiterzugeben. Je nach Mofa-Modell geschieht das über eine Schnecke, ein Zahnrad oder einen Mitnehmer, der direkt mit der Achse verbunden ist.
Im Innern passt der Antrieb die Drehzahl meist über eine kleine Übersetzung an – damit sie genau zur Grösse deines Mofa-Reifens bzw. deiner Felge passt und dein Mofa-Tacho später die richtige Geschwindigkeit anzeigt. Aus dem Antrieb wird die Bewegung über einen kleinen Vierkantanschluss formschlüssig an die Tachowelle weitergegeben. Die Welle leitet die Drehung dann bis zur Anzeige an deinem Töffli-Lenker weiter.
Wichtig: Nur wenn der Antrieb leichtgängig läuft, ist die Funktionsweise gewährleistet und dein Töfflitacho zeigt zuverlässig an, wie schnell dein Töffli wirklich läuft. Darum lohnt sich ein kurzer Check: Dreht sich der Antrieb frei mit, wenn du dein Vorderrad von Hand bewegst? Greifen Schnecke oder Zahnrad sauber ineinander? Ist alles sauber gefettet, damit nichts frisst oder blockiert? So stellst du sicher, dass diese Komponenten sauber arbeiten.
So funktioniert die Tachowelle
Die Tachowelle verbindet den Tachoantrieb an der Radnabe mit der Anzeige am Lenker. Ihre Funktionsweise und Aufgabe sind klar: Sie überträgt die Drehzahl mechanisch und so verlustarm wie möglich – damit der Töfflitacho zuverlässig zeigt, was dein Töffli läuft.
Eine Tachowelle besteht aus zwei Teilen: Aussen liegt ein schützender, starrer Mantel, innen dreht sich eine flexible Seele aus verdrilltem Draht. Diese Seele sitzt formschlüssig auf dem Vierkantanschluss am Antrieb und dreht sich, während der Mantel fest fixiert ist. Ein leichtes Zittern der Tachonadel ist dabei normal – die Seele läuft nie völlig ohne Spiel, kleine Vibrationen übertragen sich immer ein wenig. Erst wenn die Welle zu stark geknickt, angerostet oder innen trocken ist, wird’s mit der Funktionsweise problematisch: Dann kann sie sich nur noch ruckartig bewegen, der Zeiger springt unregelmässig oder bleibt bei niedrigen Geschwindigkeiten hängen. Darum lohnt es sich, die Welle regelmässig zu prüfen: Läuft sie frei? Hat sie Knicke? Ist sie innen leicht gefettet, damit nichts frisst oder verkantet? Achte auch darauf, dass du sie mit sanften Bögen verlegst – zu enge Radien können die Seele dauerhaft beschädigen und die Funktionsweise beeinträchtigen.
Magnet & Wirbelstrom: So wird aus Drehzahl Tempo
Im Innern deines Wirbelstrom-Tachos treibt die Tachowelle einen kleinen Permanentmagneten an, der sich mit der Drehzahl deines Vorderrads dreht. Dieser Magnet rotiert in einer Trommel aus Aluminium – dem sogenannten Wirbelstrombecher. Durch die Rotation des Magneten entsteht ein sich ständig veränderndes Magnetfeld, das in der Trommel Wirbelströme erzeugt.
Diese Wirbelströme wirken wie eine magnetische Bremse und erzeugen ein Drehmoment, das die Trommel mitdreht. Über eine feine Achse ist die Trommel direkt mit der Zeigerwelle verbunden – so wird die Drehbewegung an den Zeiger weitergegeben. Eine kleine Rückstellfeder an dieser Achse sorgt dafür, dass die Trommel nicht unkontrolliert mitläuft: Sie wirkt dem Drehmoment entgegen und zieht den Zeiger zurück, wenn du langsamer wirst oder stehen bleibst.
Je schneller dein Rad sich dreht, desto stärker sind die Wirbelströme, desto grösser ist das Drehmoment – und desto weiter wandert dein Zeiger über die Skala. Dieses clevere Zusammenspiel macht die Funktionsweise deines Wirbelstrom-Tachos so robust: Weil es keinen direkten mechanischen Kontakt zwischen Magnet und Trommel gibt, entsteht kaum Verschleiss – und du kannst die Technik im Zweifel sogar selbst überprüfen oder wieder gangbar machen.
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Digitaler Tacho – Funktionsweise, Vor- und Nachteile
Jetzt weisst du, wie dein mechanischer Tacho funktioniert und welche Aufgabe jedes Bauteil hat. Aber wie sieht’s eigentlich mit digitalen Tachometern aus? Auch ein digitaler Töfflitacho übernimmt dieselbe Grundfunktion wie sein mechanischer Kollege: Er zeigt dir, wie schnell dein Töffli unterwegs ist. Der Unterschied liegt in der Funktionsweise. Statt mit Welle, Magnet und Wirbelströmen arbeitet er mit einem Sensor – meist einem kleinen Magnet- oder Hallsensor –, der am Vorderrad montiert wird. Dieser Sensor zählt jede Radumdrehung und schickt die Daten an eine Recheneinheit im Tacho. Dort wird das Signal – je nach Radgrösse – umgerechnet und dein Tempo erscheint digital auf dem Display.
Der grosse Pluspunkt: Ein digitaler Tacho misst oft genauer als ein alter mechanischer Mofa-Wirbelstrom-Tacho. Viele Modelle haben erweiterte Funktionen und können dazu noch mehr als nur dein Tempo anzeigen. Je nach Version hast du Extras wie Drehzahlmesser, Tages- oder Gesamtkilometer, Max-Speed oder Motortemperatur deines Mofas immer im Blick. Gerade wer sein Setup ausreizt, im Tuning-Bereich schraubt oder Rennen fährt, schätzt diese zusätzlichen Infos.
Natürlich hat das Ganze auch seine Kehrseite. Ein digitaler Tacho passt optisch nicht zu einem klassischen Töffli – wer den originalen Look liebt, bleibt oft lieber bei der bewährten Mechanik. Am Ende ist es keine Frage von „besser oder schlechter“, sondern was dir für dein Mofa wichtiger ist.
Gute Fahrt und hab Spass mit deinem Töffli
Merci, dass du dir die Zeit genommen hast, den Artikel zu lesen und die Technik und die Funktionsweise hinter deinem Töfflitacho genauer zu checken. Egal ob du beim klassischen Wirbelstrom-Tacho bleibst oder irgendwann auf digital umrüstest – jetzt weisst du, wie die Funktionsweise dahinter aussieht. Geniesse jede Ausfahrt und behalt dein Tempo im Blick. Viel Spass auf der Strasse und beim Schrauben in der Garage.