Auch im Winter mit dem Mofa unterwegs?

14 Okt. 2025

Tipps für kalte Tage auf zwei Rädern

Du gehörst zu den wettergegerbten Daily-Drivern, die auch bei Kälte, Regen oder Schneematsch mit dem Mofa unterwegs sind? Respekt – denn Winterfahrten auf dem Töffli sind nicht immer komfortabel, sie sind fordernd, sie sind anspruchsvoll, aber diese Ausfahrten haben auch ihren ganz eigenen Charme. Für alle Töfflimeitli und Töfflibuebe, die auch in der kalten Jahreszeit auf zwei Rädern unterwegs sind hat Scooti aber nicht nur jede Menge Hochachtung, Respekt und alles Zubehör für den Winter, sondern auch einige wichtige Tipps, damit ihr und eure Töfflis sicher und fit durch die kalte Jahreszeit kommt. Also: warm aazieh, Licht aaluege, Grip kontrolliere – und dä Winter cha cho.

Winterfahrt mit dem Töffli: Herausforderung für dich und deine Perle

Wenn du dein Mofa auch bei Frost, Schneeregen und rutschigen Strassen nicht in der Garage stehen lassen willst, ist Vorbereitung und das passende Extra-Equipment besonders wichtig. Denn Winterfahrten sind anspruchsvoller und herausfordernder als die Touren im Sommer. Die Luft ist eisklar, aber auch bissig, die Strassen rutschiger, und Streusalz kann deinem Töffli zusetzen. Dazu kommt: Schmiermittel werden zäh, Gummiteile spröde und deine Finger schneller kalt. Kurz gesagt: Der Winter fordert sowohl dich wie auch deine Perle heraus – aber mit ein paar Kniffen machst du daraus ein echtes Abenteuer!

Auch im Winter mit dem Mofa unterwegs

Bewegliche Teile im Winter fit halten

Was im Sommer locker läuft, kann im Winter plötzlich zicken: Brems- und Gaszüge deiner Puch-Perle frieren ein, Schaltzüge an deinem Töffli werden schwergängig und selbst der Kickstarter mag manchmal nicht so recht. Kälte, Feuchtigkeit und Streusalz sind keine Freunde von Metall und Schmierstoffen. Damit dein Hobel nicht mitten auf der Strecke streikt, gönn den beweglichen Teilen regelmässig ein bisschen Extra-Pflege und Liebe. Über die Wintersaison solltest du deswegen häufiger:

  • Bowdenzüge ölen – ein paar Tropfen dünnes Öl oder spezielles Zügefett wirken Wunder und verhindern, dass sich Feuchtigkeit festsetzt.
  • Bremshebel und Gasgriff schmieren – bewegliche Gelenke danken es dir, wenn sie nicht trocken laufen.
  • Tret- und Antriebskette nicht vergessen – Salz und Feuchtigkeit setzen ihr besonders zu. Also reinigen, gut einfetten und zwischendurch nachpflegen.

Extra-Tipp: Ein Spritzer Kriechöl – das dünnflüssige Öl, das tief in Spalten kriecht und dabei Feuchtigkeit verdrängt – oder Silikonspray schützt zuverlässig vor dem Einfrieren. So bleiben sie fast unverwüstlich, selbst wenn das Thermometer in den Keller rutscht.

Motorrad Cockpit im Winter

© grobima – stock.adobe.com

Die richtigen Pneus für deine Winterfahrten

Die Mofareifen sind die Kontaktfläche deines Töfflis zur Strasse – und damit entscheidend für deine Sicherheit, egal zu welcher Jahreszeit. Im Winter wird dieses Thema noch wichtiger, weil Kälte, Nässe, Salz und Schnee die Strassenbedingungen deutlich anspruchsvoller machen. Deshalb solltest du Pneus und Profil ganz besonders im Blick haben. Winterreifen sind natürlich die sicherste Wahl. Sie haben gleich zwei klare Vorteile gegenüber Allwetterpneus: Zum einen verfügen sie über ein spezielles Profil mit tieferen Rillen und feinen Lamellen, die Wasser, Matsch und Schnee zuverlässig ableiten. Zum anderen besteht ihre Gummimischung aus Materialien, die auch bei Minusgraden elastisch bleiben und dadurch mehr Haftung bieten. Allwetterreifen sind zwar ein guter Kompromiss für das ganze Jahr, erreichen bei tiefen Temperaturen aber schneller ihre Grenzen. Semi-Slicks oder stark abgefahrene Pneus sind in der kalten Jahreszeit gänzlich ungeeignet, da sie auf glatten Strassen kaum noch Halt finden. Auch der Reifendruck spielt in der kalten Jahreszeit eine Rolle. Wird er leicht abgesenkt – etwa um 0,2 bis 0,3 bar –, vergrössert sich die Auflagefläche und dein Mofa bekommt spürbar mehr Grip auf rutschigem Untergrund. Wichtig ist jedoch, nach der Wintersaison wieder auf den empfohlenen Druck zurückzugehen, um unnötigen Verschleiss zu vermeiden. Der Check der Profiltiefe der Reifen deines Mofas ist natürlich ebenfalls in der kalten Jahreszeit besonders wichtig. Zwei Millimeter sind das absolute Minimum, besser mehr. Je tiefer das Profil, desto zuverlässiger kann der Reifen Nässe und Schmutz verdrängen und desto sicherer bist du auf deinem Mofa unterwegs – nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer.

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Streusalz, Nässe, Kälte – so schützt du dein Mofa

Wenn du dein Mofa auch im Winter fährst, solltest du auch Schmutz, Nässe und Streumittel im Blick haben. Auf Hauptstrassen wird oft Salz gestreut, das Lack und Metall angreift und Korrosion fördert. Auf Nebenstrassen ist es dagegen meist Splitt oder Kies, der dir in jede Ritze fliegt und Lager sowie bewegliche Teile deines Mofas beschädigen kann. Dazu kommt die Kälte, die Gummi- und Kunststoffteile schneller spröde macht. Mit ein wenig Pflege hältst du dein Mofa trotzdem zuverlässig am Laufen.

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Entferne nach jeder Ausfahrt im Winter die Rückstände, bevor sie Schaden an deinem Mofa anrichten. Ein feuchtes Tuch reicht meist schon, um den Rahmen deines X 30 Hödis, die Schutzbleche deiner Peugeot Perle oder den Auspuff deines Puch Hobels grob zu reinigen. Wo es möglich ist, kannst du auch mit etwas warmem Wasser arbeiten – wichtig ist nur, dass du danach gründlich trocknest. So verhinderst du, dass sich Feuchtigkeit an versteckten Stellen festsetzt und Rost ansetzt.

Prüfe vor jeder Fahrt im Winter kurz die Beleuchtung. Kontrolliere, ob Scheinwerfer und Rücklicht zuverlässig funktionieren, und halte die Reflektoren deines Mofas oder Mopeds sauber, damit dich niemand übersieht. Eine passende Ersatzglühbirne für den Scheinwerfer packst du am besten ebenfalls in dein Werkzeugtäschli.

Vergiss auch die Gummi- und Kunststoffteile nicht. Griffe, Schläuche und Dichtungen solltest du regelmässig testen: Fühlen sie sich hart an oder zeigen erste Risse, ist es höchste Zeit für Pflege oder Ersatz. Mit Gummipflege oder Silikonspray bleiben sie geschmeidig und halten auch Frost und Nässe stand.                                                                                                                   Spray Silkolene PRO PREP (500ml) | Frischt Farben auf, hält Gummi geschmeidig, pflegt Kunststoffe, Metalle und Lacke

Die passende Kleidung macht den Unterschied

Dein Töffli kannst du mit Öl und Pflege winterfest machen – dich selbst schützt nur die richtige Kleidung. Ohne passende Ausrüstung frierst du schnell, verlierst die Konzentration und riskierst sogar Erfrierungen. Mit der richtigen Kombi bleibst du warm, beweglich und gut sichtbar. Zieh dich nach dem Zwiebelprinzip an: Mehrere dünne Schichten halten die Wärme besser fest als eine dicke Jacke, und du kannst dich bei Bedarf flexibel anpassen. Achte darauf, dass die äussere Schicht wind- und wasserdicht ist, sonst zieht dir die Nässe direkt in die Knochen.

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Deine Hände sind besonders empfindlich. Warme Mofa-Handschuhe geben dir sicheren Halt, und in Kombination mit Lenkerstulpen bleibt auch der Fahrtwind draussen. Auch dein Gesicht freut sich über Schutz: Eine Sturmhaube oder Balaclava unter dem Integralhelm hält die Kälte fern und wärmt zusätzlich den Hals. Ein Rückenwärmer oder klassischer Nierengurt schirmt die Körpermitte zuverlässig gegen Zugluft ab. Auch die Füsse brauchen Aufmerksamkeit. Robuste Stiefel in Kombination mit dicken Socken halten sie warm. Pack dir am besten noch ein trockenes Ersatzpaar ein, falls du unterwegs nass wirst. Sichtbarkeit macht in der dunklen Jahreszeit den entscheidenden Unterschied. Reflektoren an Jacke, Hose oder Helm erhöhen deine Präsenz im Strassenverkehr deutlich. Falls deine Kleidung keine hat, sind reflektierende Bänder oder Westen eine einfache und wirksame Ergänzung. Mit der passenden Winterkleidung bleibt der Spass am Winterfahren erhalten. Du fühlst dich wohler, bleibst länger konzentriert und kannst die Fahrt mit deiner Perle in vollen Zügen geniessen.

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Splitt und Eis – die versteckten Rutschfallen

Gefühl für die Strasse brauchst du immer – im Winter verzeiht dein Mofa aber deutlich weniger. Nässe, Splitt, gefrorene Pfützen oder Laub verändern die Haftung sofort. Wer das einkalkuliert, fährt entspannter und sicherer. Schon beim Bremsen merkst du die Unterschiede: Der Bremsweg wird länger, auch wenn die Strasse frei aussieht. Am besten probierst du gleich nach dem Losfahren auf einer geraden Strecke vorsichtig aus, wie gut deine Reifen greifen. So spürst du, wie viel Reserve du hast. Hilfreich ist es, die Hinterradbremse etwas stärker zu nutzen und die Vorderradbremse behutsam einzusetzen – so bleibst du stabil, ohne dass das Vorderrad blockiert.

In Kurven zeigt sich der Winter besonders deutlich. Reduziere das Tempo vorher, fahre mit ruhiger Linie und verzichte auf abrupte Lenkbewegungen. Gerade hier sammelt sich oft Splitt oder feuchtes Laub, das dein Mofa sofort ins Rutschen bringen kann, wenn du zu hart einlenkst. Auch beim Anfahren zeigt sich der Unterschied zur warmen Jahreszeit. Auf rutschigem Belag reicht schon etwas zu viel Gas, und das Hinterrad dreht durch. Starte mit Gefühl, beschleunige gleichmässig und lass dem Reifen einen Moment, um Grip zu finden.

Und nicht zuletzt: Im Winter ist mehr Abstand gleich doppelt wichtig. Erstens verlängert sich der Bremsweg auf Schnee und Eis deutlich. Zweitens wirbeln Fahrzeuge vor dir Splitt oder Salz auf. Wenn dir in der Kurve plötzlich Splitt unter die Räder kommt, fühlt es sich an, als würdest du über Kugellager rollen. Hast du genügend Abstand gelassen, bleibt die Situation trotzdem kontrollierbar.

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Fahren oder einwintern – deine Wahl

Nicht jedes Töfflimeitli und nicht jeder Töfflibuebe hat Lust, den ganzen Winter über mit dem Mofa unterwegs zu sein. Vielleicht sind dir die Strassen zu matschig, das Wetter zu ungemütlich oder du gönnst deiner Perle einfach eine Pause. In diesem Fall solltest du dein Mofa gut vorbereiten und einwintern. Mit etwas Pflege übersteht es die kalten Monate problemlos, und im Frühling bist du sofort wieder startklar.

Reinigung und Pflege vor dem Abstellen

Bevor du dein Mofa in den Winterschlaf schickst, mach dein Hödi gründlich sauber. Dreck, Splitt und Feuchtigkeit fördern Rost, besonders an Kette, Bowdenzügen und Metallteilen. Reinige die beweglichen Teile deines Mofas sorgfältig und öle sie anschliessend – so bleiben sie geschmeidig und rosten nicht. Auch Kunststoff- und Gummiteile profitieren von einer Behandlung mit Pflege- oder Silikonspray, damit sie durch die Kälte im Winter nicht spröde werden.

Reifen entlasten

Wenn dein Mofa monatelang auf derselben Stelle steht, können die Reifen Druckstellen bekommen. Um das zu verhindern, hast du zwei Möglichkeiten: Erhöhe den Luftdruck um etwa ein halbes Bar oder stell dein Mofa über den Winter auf den Hauptständer. So steht es stabil, die Reifen werden teilweise entlastet und behalten ihre Form. Falls beides nicht geht, dreh die Räder alle paar Wochen ein Stück weiter, damit sich keine Druckstellen bilden.

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Motor und Vergaser für die Pause vorbereiten

Vor dem Einwintern solltest du den Vergaser leerlaufen lassen. Dazu schliesst du den Benzinhahn und lässt den Motor im Stand so lange laufen, bis er von selbst ausgeht. So bleiben die Vergaserdüsen frei von Ablagerungen, und altes Benzin kann nicht verharzen. Beim Tank hast du zwei Möglichkeiten: Entweder leerst du ihn komplett oder du füllst ihn bis zum Rand mit frischem Benzin, um Rostbildung zu verhindern. Zusätzlich gib ein paar Tropfen 2-Takt-Öl in den Zylinder und dreh den Motor von Hand kurz durch – so verteilt sich das Öl gleichmässig und schützt die Innenflächen zuverlässig vor Korrosion.

Abdeckung und Schutz im Winter

Steht dein Töffli draussen, brauchst du eine wetterfeste Abdeckung. Deine Mofablache oder Faltgarage sollte wasserdicht, aber atmungsaktiv sein – sonst sammelt sich Kondenswasser und verursacht Rost. In einer Garage oder einem Schuppen reicht oft schon ein einfaches Tuch, das Staub fernhält und kleine Kratzer verhindert.

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Stressfreier Start in die neue Saison

Wenn du dein Töffli gut vorbereitest und einwinterst, kannst du zum Saisonstart nach ein paar kleineren Checks gleich durchstarten. Als Erstes kontrollierst du den Reifendruck und passt ihn bei Bedarf an. Danach füllst du frisches Zweitaktgemisch in den Tank. Falls noch Benzin vom Vorjahr drin ist, solltest du es austauschen: Mit der Zeit verliert es Zündfähigkeit, das Öl trennt sich vom Benzin, und es kann sogar zu Ablagerungen im Vergaser kommen. Daran erkennst du es oft schon am Geruch – alter Sprit riecht dumpf und etwas stechend. Also besser ablassen und neu mischen, dann springt dein Töffli ohne Murren an. Schau dir auch die Zündkerze an: Ist sie verrusst oder stark abgenutzt, tausch sie lieber gleich aus. So vermeidest du Startprobleme. Ein kurzer Check der Beleuchtung gehört ebenfalls dazu – Scheinwerfer, Rücklicht und Bremslicht müssen zuverlässig funktionieren, gerade in der Übergangszeit mit vielen dunklen Stunden. Hast du Kunststoff- oder Metallteile mit Pflege- oder Konservierungsmitteln behandelt, wisch sie einmal sauber ab, bevor du losfährst. Dann bleibt nur noch ein kurzer Probelauf im Stand, um sicherzugehen, dass Motor und Vergaser rund laufen. Danach steht der ersten Ausfahrt nichts mehr im Weg.

Gut vorbereitet ist das ganze Jahr Töffli-Saison

Ob du mit deinem Töffli im Winter bei Kälte und Nässe unterwegs bist oder deiner Perle eine Pause gönnst – mit der richtigen Vorbereitung bist du in beiden Fällen auf der sicheren Seite. Gut gepflegt, zuverlässig gewartet und mit der passenden Ausrüstung macht das Fahren auch in der kalten Jahreszeit Freude. Wenn du die Tipps zum Einwintern beherzigst, wartet im Frühling ein Töffli auf dich, das ohne Umwege anspringt. So bleibt dein Hobel zuverlässig und das ganze Jahr über ein treuer Begleiter.


Bildquelle Beitragsbild: © Christoph – stock.adobe.com

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